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Unter dem Motto Ov krüzz oder quer feiert der Kölner Karneval, der zu einer der größten Karnevalsveranstaltungen weltweit zählt, 2023 seinen 200. Geburtstag! Für die Rheinländer*innen zählt der Kölner Karneval seit 1823 zum Lebensgefühl, wenn tausende Jecken in den verschiedensten, buntesten und ausgefallensten Kostümen auf den Straßen der Stadt feiern, zahlreiche Sitzungen abhalten und bei den traditionellen Karnevalszügen den Kamellen entgegenfiebern. Und vor allem in schwierigen Zeiten stellt der Karneval Köln eine Konstante und eine Auszeit von den Problemen des Alltags dar.
Einige Vorläufer des heutigen Karnevals gehen bereits auf das frühere Mesopotamien vor rund 5.000 Jahren zurück. Die Idee des Gleichheitsprinzips, bei dem Arbeiter und Herrscher kurzzeitig auf Augenhöhe stehen, bestand schon damals und ist bis heute fester Teil des Karnevals. Eindeutigere Hinweise auf die Entstehung lassen sich jedoch eher in den germanischen Bräuchen finden. Die Wintersonnenwende wurde dort als Huldigung der Gottheiten und Vertreibung der bösen Winterdämonen gefeiert. Im Laufe der Zeit übernahm das Christentum den heidnischen Brauch, die vorösterliche Fastenzeit mit der Fastnacht oder dem Karneval einzuläuten. Das Wort Karneval kann so auf die lateinische Formulierung “carne vale” = “Fleisch lebe wohl!” zurückgeführt werden.
Der Begriff des “Fastelovend“, der in Köln den letzten Abend vor Beginn der Fastenzeit beschreibt, wird zum ersten Mal im Jahr 1341 dokumentiert. Im Laufe der Jahrhunderte nahm die Feierei zu Fastnacht jedoch oft drastische Formen an, sodass die Festlichkeiten häufig verboten werden mussten. Um dem Geschehen eine Ordnung geben zu können, wurde 1823 das erste “Festordnende Komitee” gegründet. Der erste Umzug zum Rosenmontag fand am 10. Februar im selben Monat statt. Das Kölner Dreigestirn, die offiziellen Regenten des närrischen Volkes, besteht in seiner Gänze seit etwa 1871 – dazu aber später mehr. Mit der Zeit entstanden weitere Bräuche und Gesellschaften, die bis heute im Karneval Köln zu finden sind. Mittlerweile sind etwa 150 Karnevalsgesellschaften, Vereine und Gemeinschaften Bestandteil, die das Fest in rund 500 Umzügen, Sitzungen und Bällen feiern.
Beginn der Karnevalszeit ist jährlich der 11.11. um 11:11 Uhr, doch ab Weiberfastnacht im Februar wird bis Aschermittwoch eine Woche lang gefeiert. Denn dann beginnt um 11:11 Uhr mit einem dreifachen „Kölle Alaaf!“, was etwa „Köln über alles“ bedeutet, der Straßenkarneval in Köln. Die größte Straßensitzung findet an Wieverfastelovend am Heumarkt statt, wenn das Kölner Dreigestirn den Karneval eröffnet. Ende des Karnevals ist Aschermittwoch, das 46 Tage vor Ostern ist.
Und wieso eigentlich die 11? Hierfür gibt es verschiedene Erklärungen – im städtischen Wappen erinnert die 11 an 11.000 Jungfrauen, die der Legende nach die Stadtpatronin, die Heilige Ursula, nach Köln begleiteten und tragisch zu Tode kamen. Die 11 steht aber auch für die Gleichheit aller Jecken, da die kleinste Zahl neben ihrem gleichen Wert steht. Eine andere Erklärung ist, dass die 11 für die Botschaft der Französischen Revolution (Egalité, Legalité, Fratternité = Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit) stehe, deren Werte auch für den Kölner Karneval stehen.
Highlight des 200-jährigen Geburtstags bildet der traditionelle Rosenmontagszug am 20. Februar 2023, der erstmals den Rhein überqueren wird. Hunderttausende Jecken kommen an diesem Tag in die Stadt um den Zug, dessen Motto jährlich wechselt und dessen Wagen populäre und aktuelle Themen aus Politik, Sport und Gesellschaft widerspiegeln, hautnah zu erleben. 2023 beginnt der Zug um 10 Uhr an der Kölner Messe/Deutz, zieht über die Deutzer Brücke vorbei am Heumarkt, Dom, Friesenplatz, Neumarkt und endet am Chlodwig Platz. 3,5 Stunden zieht der Zug bestehend aus Fest- und Prunkwagen zahlreicher Karnevalsgesellschaften, Reiterkorps, Kapellen und Spielmannszügen aus Deutschland und den Nachbarländern feiernd durch die Straßen und wirft Kamelle und Schokolädcher. Beendet wird der Zug vom Dreigestirn mit den Worten „D’r Prinz kütt“. 2020 nahmen ca. 12.000 Jecken auf über 170 Wägen und fast 40 Kutschen teil, die während des 8,2 Kilometer langen Zugs u.a. 300 Tonnen Süßigkeiten, 700.000 Schokoladentafeln und 220.000 Schachteln Pralinen den feiernden Zuschauer*innen entgegenwarfen.
Überall wird vom Kölner Dreigestirn geredet, doch wer ist das eigentlich und warum sind die Drei so wichtig? Das Dreigestirn besteht aus Prinz, Bauer und Jungfrau und gilt als offizielle Regenten über das närrische Volk und als repräsentatives Aushängeschild. Dabei werden die drei Personen jährlich neu von den Karnevalsvereinen, die dem Festkomitee Kölner Karneval unterstehen, gestellt und arbeiten ehrenamtlich. Mehrere Auswahlprozesse und Stresstests müssen sie dabei bestehen sowie Wortgewandtheit und ein reibungsloses Führungszeugnis vorweisen können. Dazu kommt, dass “Prinz-sein” teuer ist. Neben dem maßgeschneiderten Kostüm für etwa 15.000€ kommen Kosten für Tanzkurse, Interviewtrainings, Fahrer, Kamelle, Veranstaltungen wie dem Prinzenfrühstück und Hotelkosten in der Hofburg, einem Kölner Luxushotel. Doch am Ende zählt – wer einmal Prinz war, ist in Köln weltberühmt.
Prinz Karneval, auch „Seine Tollität“ genannt, ist der höchste Repräsentant und die wichtigste Figur des Rosenmontagszugs. Als Symbol hierfür erhält er bei der Proklamation durch den Kölner Oberbürgermeister Anfang Januar die Pritsche, die er über das närrische Volk schwingt. Der Kölner Bauer, auch „Seine Deftigkeit“ genannt symbolisiert die Wehrhaftigkeit der alten Reichsstadt Köln, zurückgehend auf eine historische Figur bei der Befreiung der Stadt Köln aus der Macht der Erzbischöfe. Deshalb erhält er einen Stadtschlüssel für seinen Gürtel sowie einen Dreschflegel vom Kölner Oberbürgermeister. Die dritte Person ist die Kölner Jungfrau, auch „Ihre Lieblichkeit“ genannt und wird, da der Karneval früher eine reine Männergesellschaft war, ausschließlich von einem Mann dargestellt. Die Jungfrau trägt eine Krone, die einem Zinnenkranz ähnelt und repräsentiert die Uneinnehmbarkeit der Stadt, als diese noch von einer halbkreisförmigen Stadtmauer umschlossen war. Bei der Proklamation erhält sie einen Spiegel vom Oberbürgermeister, um ihre Schönheit und ihren Charme kontrollieren zu können. Neben der Eröffnung des Straßenkarnevals an Weiberfastnacht und dem Beendigen des Rosenmontagzugs hat das Dreigestirn etwa 400 Auftritte während der gesamten Karnevalssaison zu absolvieren. Neben zahlreichen Sitzungen werden auch soziale Einrichtungen wie Krankenhäuser und Pflegeheime oder die Bezirksregierung und das Finanzamt besucht.
Der beste Ort, um von früh bis spät Karneval zu feiern, sind neben den Straßen Kölns Kneipen! Hier finden Sie jecke Musik, frisch gezapftes Kölsch und Party bis zum Abwinken. Für beliebte Kneipen empfiehlt es sich vorab bereits Tickets zu buchen, um lange Warteschlangen zu umgehen. In der Altstadt lohnt sich das Gaffel im Dom, direkt neben Dom und zentral am Hauptbahnhof gelegen. In der Südstadt sollte ein Besuch des Früh em Veedel, eine der ältesten Kneipen Kölns, oder des Chlodwig Eck nicht fehlen.
Neben dem bekannten Rosenmontagszug finden auch am Veilchendienstag traditionsgemäß viele Züge in den einzelnen Stadtteilen statt, die sehr familienfreundlich sind. Die größten und bekanntesten sind in Ehrenfeld, der Südstadt, in Nippes und in Deutz. Aber auch die Große Nubbelverbrennung am Roncalliplatz direkt am Dom ist einen Besuch wert, bei der das Dreigestirn verabschiedet wird. Der Nubbel ist eine Strohpuppe, die als Sündenbock während der gesamten Karnevalszeit herhalten muss. Beginn ist 17 Uhr und die Verbrennung beendet den Karneval bis zur Eröffnung der nächsten Saison am 11.11. Es gibt jedoch mehr als einen Ort für die Nubbelverbrennung, zahlreiche Kneipen veranstalten eine eigene.
Ein Besuch des Kölner Karnevals ist definitiv eine Reise wert! Erleben Sie die Stadt mit tausenden Jecken im Ausnahmezustand. Dabei sind besonders Weiberfastnacht am Donnerstag, wenn der Straßenkarneval eröffnet wird und der traditionelle Rosenmontagszug sehens- und erlebenswert. Aber auch an den Tagen dazwischen können Sie in Kölns Kneipen in einem Kostüm Ihrer Wahl ausgelassen feiern und zu Liedern wie Kölsche Jung oder Stadt met K eine superjeilezick verbringen!