Die Hanse – ehemals einer der mächtigsten Städteverbünde. Erfahren Sie hier etwas über die Geschichte der Hanse.
Heute wagen wir einen Blick zurück in die Vergangenheit einiger unserer schönsten Städte. Es geht darum, was Städte wie Lübeck, Bremen oder auch Hamburg vereint – es sind alles Hansestädte.
Die Hanse – ehemals einer der mächtigsten Städteverbünde, dem in Hochzeiten bis zu 300 Orte, verteilt über ganz Nordeuropa, angehörten. Es handelte sich um einen wirtschaftlich und politisch wirkmächtigen Zusammenschluss zur Wahrung der Interessen von Händlern und Kaufleuten. Sie engagierte sich für mehr Sicherheit auf den Seewegen und vertrat wirtschaftliche Interessen. Die Gründung als Hanse lässt sich auf verschiedene historische Gegebenheiten zurückführen. Sie zählt zu den wichtigsten Grundsteinen der Gründung der Stadt Lübeck im Jahr 1143, die zu der wichtigsten und mächtigsten Stadt des Hansebündnisses wurde. Aber auch der gemeinschaftliche Kauf des Grundstücks für den Stalhof, eine Niederlassung von Kölner Kaufleuten in London, ist zweifellos als Beleg für die Anfänge der Hanse anzurechnen.
Heute tragen nur noch wenige Städte den Titel Hansestadt im Namen. Bis 1990 waren es nur Bremen, Hamburg und Lübeck, die offiziell als Hansestädte bekannt waren. Dies waren auch die drei letzten großen Hansestädte, die nach der allmählichen Auflösung und dem Machtverfall nach dem Dreißigjährigen Krieg auf dem letzten Hansetag 1669 zur Verwaltung des Erbes der Hanse gewählt worden waren. Die drei Städte hielten über die Zeit der Hanse hinaus enge Verbindungen aufrecht und waren die einzigen Stadtstaaten, die bis zum Deutschen Reich eigenständig blieben. Doch haben die Städte nicht nur in ihrem Namen die Hanse beibehalten, auch in den Städten selbst sind noch viele Wahrzeichen dieser Blütezeit auffindbar.
Was Sie für Ihre Städtereise Lübeck wissen sollten…
Die Stadt an der Trave ist nicht nur für Marzipan, Thomas Mann und das Holstentor bekannt. Besonders die Architektur Lübecks zeugt mit dem gut erhaltenen Stadtbild und der vom Wasser eingerahmten Altstadt mit ihren zahlreichen historischen Bauwerken von früheren Zeiten. Und damit gehört Sie zu Recht zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die geschichtsträchtigsten Gebäude sind wohl das Holstentor mit seinem Museum zur Geschichte der Hansestadt und das im 12. Jahrhundert erbaute Rathaus, das einstmals das Zentrum der Macht der Hanse darstellte. Aber auch die Marienkirche, wohl eines der wichtigsten Bauwerke norddeutscher Backsteingotik, ist ein beeindruckendes Zeugnis der Hansezeit. Als Symbol der Hansemacht wurde sie von den Kaufleuten als Gegengewicht zum Dom erbaut und schnell zur Hauptkirche der Stadt, was für den bedeutenden Einfluss der Kaufleute spricht. Weitere historische Gebäude sind das Heiligen-Geist-Hospital und die vielen erhaltenen Giebelhäuser, von denen das wohl bekannteste das Buddenbrookhaus ist, in dem einstmals die Familie Mann lebte. Neben dieser bedeutenden Familie zählt Lübeck zu seinen berühmtesten Söhnen den ehemaligen Bundeskanzler Willy Brandt. Aber auch der zugezogene Günter Grass gilt als einer der wichtigsten Männer der Stadt. Wie das Buddenbrookhaus ist auch Brandt und Grass jeweils ein Haus gewidmet, in dem ihre Geschichte hautnah erlebbar ist. Angesichts dieser kulturellen Größen bezeichnet sich Lübeck selbstbewusst als die Kulturhauptstadt des Nordens. Ein besonderes Highlight für Geschichtsinteressierte wird das Europäische Hansemuseum, das im Frühjahr 2015 in Lübeck als größtes Museum zur Geschichte der Hanse eröffnet wird.
Aufgrund der besonderen Lage ist Lübeck auch als Tor zum Norden bekannt.
Interessantes für Ihre Städtereise Bremen…
Die wohl berühmtesten Bremer stammen aus der Literatur. Da wären Robinson Crusoe, dessen Vater laut Daniel Defoes Klassiker ein nach England ausgewanderter Bremer war. Ein 1931 errichtetes Haus, das zu den sehenswerten roten Backsteingebäuden mit den hohen Giebeln der Böttcherstraßenbauten in der Bremer Altstadt zählt, trägt daher auch den Namen Robinson-Crusoe-Haus. Aber auch die Bremer Stadtmusikanten aus Grimms Märchen haben Weltruhm erlangt. Die wohl berühmteste Plastik von Hahn, Katze, Hund und Esel steht am Bremer Rathaus und stammt von Gerhard Marcks aus dem Jahr 1951. Sie ist ein Teil der Deutschen Märchenstraße, über die man Lebensstationen der Gebrüder Grimm und die Orte ihrer Märchen durch Deutschland verfolgen kann.
Neben den Bremer Stadtmusikanten gehören zu den Bremer Sehenswürdigkeiten das Rathaus und der Bremer Roland auf dem Marktplatz, die als bedeutendste Bauwerke der Gotik zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen. Aber auch die ebenfalls am Marktplatz gelegenen Sakralbauten Dom St. Petri und der Bleikeller sind sehenswerte Zeugnisse der Gotik. Ein besonderes Highlight in Bremen ist das gut erhaltene Schnoorviertel, das in seiner Bausubstanz die Vielzahl verschiedener Epochen von Klassizismus bis Renaissance widerspiegelt.
Sehenswertes für eine Städtereise Hamburg…
Zweitgrößte Stadt Deutschlands, Stadt mit dem größten Seehafen Deutschlands, Geburtsort zahlloser berühmter Persönlichkeiten vom Komponisten Johannes Brahms bis zum weltbekannten Fußballer Uwe Seeler, Hauptstadt der Musicals – das und noch viel mehr ist Hamburg. Das Bild der Hansestadt wird besonders durch die Lage an der Alster und die vielen Kanäle, die Hamburg durchziehen, geprägt. Ein Gang durch die Alsterarkaden, die einen traumhaften Ausblick auf die Alster geben, vermitteln einen guten Eindruck von dem Flair dieser Stadt.
Das Wahrzeichen der Stadt ist der Hamburger Michel. Aber auch die drei Musicaltheater, zu denen im Dezember 2014 als Viertes noch das Stage Theater an der Elbe mit der Neuproduktion Das Wunder von Bern hinzukommen wird, sind ein einzigartiges Markenzeichen der Stadt und ein steter Besuchermagnet. Laut einer Umfrage der Deutschen Zentrale für Tourismus gehören zu Hamburg noch einige der TOP 100 Sehenswürdigkeiten Deutschlands – die weltbekannte Reeperbahn, der Hamburger Hafen mit dem Fischmarkt oder die Speicherstadt mit dem Miniatur Wunderland. Hamburg hat einiges zu bieten!